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Besichtigung der Projekte

Besichtigung der Projekte

Wir sind froh das es endlich – nach zwei Jahren – mal wieder eine Rallye Dresden-Dakar-Banjul nach Gambia „geschafft“ hat!

Der erste Teil, die Fahrt von Wo auch immer in Deutschland (und der Schweiz) nach Gambia, liegt hinter uns.

Wir hatten jede Menge Fahr-Spaß und haben Land und Leute der durchreisten Länder kennengelernt. Jetzt wird es Zeit den zweiten Aspekt der Rallye kennenzulernen.

 

In den Tagen zwischen Anreise und Rallye-Party war Gelegenheit einige der Projekte zu besichtigen.

 

Zuerst waren wir auf der „Tambana Kompostieranlage“. Hier erfolgt die Mülltrennung bzw. Kompostierung von organischen Müll. Dieses Projekt ist in Westafrika derzeit das einzige dieser Art.

Wie viele afrikanische Länder hat auch Gambia ein Müllproblem. Nun erfolgt, bisher nur im Großraum Wellingara, eine Trennung von organischem und sonstigen Abfall mit einem ausgeklügelten Containersystem an ausgewählten Standorten. In der eigens eingerichteten Kompostieranlage bei Brikama wird organischer Müll in Biodünger umgewandelt.

 

Im Anschluss waren wir in Gunjur in der „Kundembo“-Healthpost.

Sol dem Leiter der Healthpost liegt vor allem die Aufklärungsarbeit über Sexualität, Gesundheit, Hygiene, Beschneidung, Verhütung, Pubertät, Impfungen u.ä. am Herzen.

Das sind Themen über die in den Familien und den Schulen kaum gesprochen wird weil sie zu “beschämend” sind.

Natürlich werden in der Healthpost auch Kranke behandelt. Bei Bedarf werden die Patienten in ein Krankenhaus überwiesen, mit dem Stationseigenen Krankenwagen von Team „Königsbrunn“ im November 2019 gespendet.

Seit einigen Jahren gibt es hier auch eine Näherei, in der Frauen den Umgang mit den Nähmaschinen erlernen.

Die bunten Taschen fanden reisend Absatz bei den Rallyeteilnehmern.


Danach besuchten wir die Kobisala School in Sanjang.

Ursprünglich war das nur eine Nursery School, vergleichbar mit einem Kindergarten in Deutschland in dem es auch schon kleine Unterrichtseinheiten gibt. Die Kinder lernen hier (unter anderem) die englische Sprache (zu Hause wird fast nur Mandinka gesprochen) um in der späteren Schulausbildung dem Unterricht folgen zu können.

 In Gambia besteht eine Schulpflicht, aber die Nursery Schools sind nicht Teil der kostenlosen Schulausbildung. Die Nursery Schools sind auf Geldspenden (aber auch Sachspenden) angewiesen. Erstens um das Schulgeld so gering zu halten, das es sich auch ärmere Familien leisten können, zweitens für die Lehrerkosten und drittens um die Gebäude zu erhalten und die meist geringe Pacht zu bezahlen.

Seit die Schule von der DBO unterstützt wird sind immer weitere Gebäude bzw. Klassenräume dazugekommen. So ist aus der Nurseryschool mittlerweile eine Secundaryschool geworden.

Buba der Schulleiter hat sogar eine Weiterbildung gemacht die ihn dazu befähigt auch eine Secundaryschool (reguläre Schule) zu führen. Zusätzlich arbeitet er noch in einer staatlichen Schule.

Auch einen Schulbus besitzt die Kobisala Nursery School. Dieser wird außerhalb der Schulzeiten als Taxi genutzt und so kann etwas Extrageld für die Schule herein „gefahren“ werden.

Die Kinder waren extra – Samstag ist eigentlich Schulfrei – gekommen um uns ihre Schule zu zeigen. Es wurde für und mit uns gesungen und getanzt. Selbstverständlich gab es Sachspenden für die Schule.

 

Eine weitere Schule haben wir am Montag besucht.

Die Interior Academy wurde ebenfalls ursprünglich als Nurseryschool gegründet, für die Kinder der exekutiven Behörden (Polizei etc.). Natürlich ist die Schule für alle Kinder offen (Kinder der Polizei etc. bezahlen ein geringeres Schulgeld).

Auch hier werden jetzt Schüler der höheren Klassen unterrichtet.

Das besondere an dieser Schule ist die Integration behinderter Kinder. Ziel ist es das die Kinder den respektvollen Umgang miteinander lernen. In Gambia schämen sich viele Menschen für ihre behinderten Kinder und so werden diese oft nicht zur Schule geschickt. Daher ist die Schule für diese Kinder ein Segen. Sie bekommen das erste mal in ihrem Leben das Gefühl ernst genommen zu werden und nicht alleine zu sein.

 

Zum Schluss besichtigten wir die KFZ- Lehrwerkstatt in der Jugendliche einen Beruf erlernen können.

Nach der Ausbildung können sie sich selbstständig machen und werden dazu mit einem Grundstock an Werkzeugen ausgestattet.

Holger vom „A-Team“ engagiert sich seit seiner ersten Rallyeteilnahme besonders für die KFZ-Lehrwerkstatt. So hat er zum Beispiel schon einige Wochen seiner Freizeit hier in Gambia verbracht und als Ausbilder in der Werkstatt gearbeitet. Außerdem hat er sich erfolgreich um eine Fördermöglichkeit direkt aus Deutschland gekümmert.

 

Auch im DBO-Restaurant „Blue Kitchen“ werden Jugendliche ausgebildet. Als Kellner oder Köche können sie irgendwann (hoffentlich) ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Das Restaurant soll sich selber tragen, zahlende Gäste sind also immer willkommen. Ein Bäckerei mit deutsch-gambischen Know-how befindet sich direkt neben dem Restaurant.

 

Leider hat auch in Gambia die Zeit der Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen.

Die lange Abwesenheit der Rallye Dresden-Dakar-Banjul hat ein Riesenloch in die Finanzen der DBO gerissen. So musste zum Beispiel das Schulgeld in der Kobisala School erhöht werden. Und die Schreinerlehrwerkstatt musste (hoffentlich nur vorübergehend) geschlossen werden.

 

So hoffen wir das auch im März 2022 eine Rallye nach Gambia fahren kann.

 

Über alle Projekt kann sich auch auf der DBO-Internetseite informiert werden (http://www.dbo-online.org/).

 

PS: Einige Teams haben auch privat während der letzten Tage verschiedene Spendenaktionen durchgeführt.

So haben zum Beispiel die beiden Teams „Schwarzwald Buewä“ ihre mitgebrachten Fahrräder ,unter die Leute gebracht‘. Und das Team „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ besuchte eine weitere Schule um dort zu helfen.