Tag 1: Hohnstein – Mulhouse
Schüsse in Hohnstein. Differenzen mit dem Differential. Differenzen mit der Polizei. Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg – ein kleines Stückchen Deutschland im Schnelldurchlauf. Und schon sind wir in Frankreich.
Der Morgen begann laut. Nach einem letzten Blick vom „Balkon der Sächsischen Schweiz“ verabschiedeten wir uns von der Brand-Baude und fuhren mit dem Shuttlebus zum Marktplatz von Hohnstein. Hier hatten im Schatten der Burg Hohnstein unsere Fahrzeuge auf dem wohl schrägsten Parkplatz Deutschlands übernachtet.
Wie empfohlen nahmen die anwesenden Hunde ihre Herrchen an die Leine und hielten sich die Ohren zu. Und schon knallte es. Für die Rallyeteams bedeuteten die Schüsse raus aus den Startlöchern und los. Unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Zuschauer wurden die Teams einzeln auf ihre lange Reise nach Gambia geschickt. Die Rallyefahrerinnen bekamen sogar eine Rose als nachträgliches Frauentagsgeschenk.
Keine 100 Kilometer später knallte es erneut. „Die Wüsten Flöhe unter Aufsicht“ waren mit ihrem IIveco Daily direkt von Dresden gestartet. Ein lautes Geräusch schreckte Kerstin, Ronny und Achim aus ihrer Gemütlichkeit. Kein Getriebeöl im Differential ergab die Ursachenforschung. Gemeinsam mit dem herbeigerufenen Orgateam machte sich Ronny auf die Suche nach dem passenden Öl. Vorerst ergebnislos. Dann die rettende Idee. In der Nähe von Nossen wohnt ein ehemaliger Rallyteilnehmer (Ralf vom „Nossener Muldenteam“) und ein Anruf genügte. Zufälligerweise ist sein Vater beim ADAC tätig und zufälligerweise war das passende Getriebeöl vorrätig.
Zurück am Patienten Iveco wurde das gesponserte Öl in mühevoller Kleinarbeit dem Differentialgetriebe zugeführt. Nach ein paar Kilometern Probefahrt kam die Erkenntnis, das wohl doch ein größerer Schaden durch das Trockenlaufen des Getriebes entstanden war. „Die Wüsten Flöhe unter Aufsicht“ entschlossen sich daraufhin zurück nach Dresden zu fahren um dort eine Iveco-Werkstatt aufzusuchen. Sie sind zuversichtlich bis Montag ihre Differenzen mit dem Differential beigelegt zu haben, um uns dann zu folgen.
An andere Stelle versuchte Mario von Team „Auf Achse“ seine Differenzen mit einem Polizisten beizulegen. Beide waren unterschiedlicher Meinung was an ein Rallyefahrzeug gehört und was nicht. Schließlich musste sich Mario eine Akkuflex organisieren und nun sind die Scheinwerfer ab. Sein Hotel in Mulhouse fand er trotzdem. In Mulhouse am Ibis Budget wurden wir, was schon eine lieb gewonnene Tradition ist, von ehemaligen Rallyeteilnehmern mit Suppe und Bier empfangen.
PS: Danke nochmal an die „Wache von Hohnstein“ für die nächtliche Bewachung unserer Fahrzeuge.