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Tag 15 und 16: Dünen – Strand – Nouackchott

Tag 15 und 16: Dünen – Strand – Nouackchott

Nach einer weiteren Nacht in Blech- oder Stoffzelten unter dem Wüstensternenhimmel freuten wir uns darauf direkt auf dem Strand entlang düsen zu dürfen. Die Chancen standen gut. Zeitlich lagen wir sehr gut im Plan. Wir konnten sogar ausschlafen. Außer einem größeren technischen Problem oder einem Strandabschnitt der nicht befahrbar ist konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Bevor wir unser Nachtlager verließen wurden noch die X-Vorderbeine des „Blues Brothers“-Ford begutachtet. Zum Glück! Denn eine Schraube am Traggelenk (Radaufhängung) hatte sich gelockert. Das hätte richtig schief gehen können!

Nach der Reparatur machten wir uns auf den Weg nach Mamghar (Nouamghar), einem kleinen Ort an der Westküste Mauretaniens. Nach wenigen Kilometern sahen wir in der Ferne schon den Atlantik. Auf der ehemaligen 4×4-Route (als es noch keine asphaltierte Straße nach Nouackchott gab) düsten wir dahin, der Fiat Scudo qualmte vor sich hin und am Wegesrand die Rester eines alten Verkehrsschildes. Wir näherten uns dem Atlantik immer mehr. Noch schnell über die Muscheldüne geholpert und schon standen die ersten Rallyepiloten mit den Füßen im Wasser.

In Mamghar mussten wir noch knapp drei Stunden auf die Ebbe warten. Als es soweit war fuhren wir ohne Probleme auf den Strand.

Der erste Strandabschnitt war etwas schwierig befahrbar und prompt steckten ein paar Teams fest. Ein paar Fischer mussten genau zu dieser Zeit ihre Boote aus dem Atlantik holen was es für uns nicht einfacher machte. Aber irgendwann wurde der Strand einsamer und besser befahrbar. Ab da konnte man die Fahrt am Strand entlang so richtig genießen. Außer vielleicht die „Öcher Buben“. Ihr Fiat Scudo machte mal wieder schlapp und landete am Haken.

Aufgrund der späten Ebbe hatten wir entschieden ungefähr 6 Kilometer vor dem nächsten Dorf den Strand wieder zu verlassen und direkt hinter den Dünen zu schlafen.

Die Strandabfahrt war dann nicht ganz so einfach wie die Strandauffahrt. Einige Rallyefahrzeuge schafften es nicht auf Anhieb. Vor allem der Fiat Scudo (er versuchte es mal wieder selbstständig) hatte so seine Probleme.

Schließlich hatten es aber alle geschafft. Noch ein bisschen baden im Atlantik, ,Sauregurkenzeit’ (Danke an “Die Schlumiche”, ein Ex-Team) und die letzte Outdoornacht konnte beginnen.

Nächster Tag. Irgendwann am späten Vormittag wollten wir nach Nouackchott aufbrechen. Es wurde noch ein bisschen herum geschraubt, ein bisschen aufgeräumt (der Abschnitt des Strandes um unser Nachtlager herum wurde von Müll – nicht nur unserem – befreit) und ein Gruppenfoto wurde geknipst.

Vier Stunden später – einschließlich Zeit zum aufpumpen der Reifen, ein paar weiteren Einsandungen in Folge von Sanddünen auf der Straße, einen herunter hängenden Auspuff befestigen (Team „Lyonerexpress“) und mehreren Polizeistopps – hatten wir Nouackchott erreicht.

Der bisher heißeste Tag lag hinter uns.